29.07.14 Lerwick, Mainland, Shetland

14°, Sonne von 4:36 - 21:43,   Zeit hier von 8-15:30 Uhr

Um 6:30 ist da ein anderes Geräusch (außer dem leisen Rauschen der Klimaanlage): ein Schlepper neben uns. Die Neugier treibt mich auch dem Bett - zur richtigen Zeit: Neben uns liegt der Leuchtturm mit den Häusern an der Einfahrt zur Bucht von Lerwick, Bressay Lighthouse, den ich schon auf so vielen Fotos gesehen habe. Schnell was über den Schlafanzug, eingepackt und raus. So kalt wie erwartet ist es gar nicht. Ich war länger draußen als ich vor hatte, man läuft ja nur einmal Lerwick an....
Die Hügel sind schön grün, ein paar Felsen - eigentlich wie Irland. Schön!


Da liegen tatsächlich ein paar Schiffe rum...
Das erste ist eher ein Schock: Zebra. Es heißt Sans Vitesse und ist genau das, ohne Motor, nicht zum Fahren, sondern ein innen drin modernes Hotel (im Internet gefunden). Na ja, mich stört es eher bei der Ansicht des Städtchens.

Das große Schiff ist die Ocean Endeavor, hieß bis vor kurzem Kristina Katarina, ist jetzt ein Wohnschiff für Bohrinselarbeiter, wenn ich das richtig behalten habe.
Daneben ist ein kleineres, sieht der Lofoten ähnlich, Hebridean Princess, die sieht aus wie eine Fähre, ist aber eine Überraschung: sie wurde als Luxus-Kreuzfahrtschiff mit 49 Kabinen umgebaut. Die Königin soll sie auch schon für ihren Urlaub gechartert haben.

Hinten liegt noch eine größere Fähre versteckt, da kann ich später lesen, dass sie Regina Baltica heißt. Der Name verrät schon, wo sie her kommt. Seit einem Jahr ist sie ebenfalls ein Wohnschiff für Bohrinselarbeiter, früher hieß sie mal Viking Song, Baltica, Braemar und Anna Karenina, es lebe Wikipedia.

Während wir in der Kabine sind, kommt noch eine Fähre vorbei, die Hjaltland (alter Name für Shetland), fährt Aberdeen-Lerwick über Kirkwall.

Gestern Abend hatte man uns mitgeteilt, dass wir in Lerwick doch tendern werden, weil an der Pier ein Versorgungsschiff oder sowas, jedenfalls ein größeres, liegt, und wenn das nicht weg fährt, ist für uns kein Platz.
Außerdem müssen wir Immigration machen. Ja, wir sind in GB und nicht in USA, aber jeder muss zur Gesichtskontrolle an einem Beamten vorbei. Zuerst die Ausflügler, dann nach Decks alle anderen. Dasselbe mit dem Tender. Klasse! Mietwagen ist für 10 reserviert, das wird reichen. Beim Frühstück war es mal voller als sonst, aber immer noch ok. Immer noch mit Bedienung, wie immer bei HAL in den ersten 48 Std.
Ab 8 wurde für Immi aufgerufen. Beim 2. Kaffee riefen sie Deck 5 auf. 10 min später schon Deck 7 und 8. Die Schlange war schon merklich kürzer als 30 min vorher; die Ausflüge waren jetzt ziemlich bearbeitet.
Um 9 sind wir zum Theater fürs Tendern. Bitte nehmen Sie Platz. Axel reichte es fur einen Kurzschlaf. Wir hatten blau 7 und 8. Sie riefen immer nur rote auf. Nach 25 min Warten durfte blau 7. Die 8 haben wir einfach drunter gelegt, wir fahren doch nicht in 2 verschiedenen Booten!

Jetzt sind wir schon mitten in Lerwick. Auch eine typische graue Stadt, sieht nett aus.
Kurz nach rechts laufen in die Kurve, dort ist die Autovermietung Star Rent a Car. Formalitäten. Wir kriegen einen großen, einen SUV, gebucht hatten wir den kleinsten. Als Preis war 45 GBP angegeben, bezahlen mussten wir knapp 42.

Zuerst halten wir am Ortsausgang noch am Tesco, weil wir Pfund bar und Wasser brauchen, auch einen Sandwich nehmen wir uns mit.
Bis zum südlichen Ende der Insel brauchen wir nicht länger als höchstens 25 min, weil es unterwegs regnete und man außer Wolken nichts sehen konnte. Ein Herzinfarkt blieb mir erspart, aber ich war kurz davor. Ich saß links, und links ging es öfters steil runter, und jemand fährt gerne eng links....
Hier gibt es eine Parallele zu Gibraltar: Man fährt über die Landebahn, wenn man bis zum südlichen Ende will. Viel Betrieb ist darauf allerdings nicht.

Beschreibung von Sumburgh Head: Dramatic cliff scenery overlooking the North Sea and Atlantic Ocean. Impressiv sea bird colonies, with Puffins.

Den Leuchtturm an Sumburgh Head sehen wir noch kurz, dann zieht es komplett zu. Unten ist ein Parkplatz, mit noch viel Platz, dann gehen wir im Nebel nach oben.

An einer Stelle kann man wunderbar die Vögel beobachten, und umgekehrt :-). Manche von den Puffins sitzen direkt vor uns. Goldige Viecher! Die Bilder werden einige "Och wie süüüüüß" hervorrufen...
Ich habe auch ein paar im Kasten, da wir ja seit der Karibik wissen, dass es nicht unnötig ist, dass ich auch fotografiere, zusätzlich zur Leica (aber auch mit einem Leica-Objektiv in der Panasonic :-)






Auch hier schon mal die Anmerkung, die (wieder) an den Schluss gehört: wir haben jetzt (wieder mal) nur die Fotos von meinem Foto. Diesmal ist nicht der Foto verschwunden, sondern die Karte hat einen Defekt. Axel ist dabei, herauszufinden, wer versuchen kann, die Fotos zu retten. Für viel Geld!

Weiter bis hoch zum Leuchtturm, alles weiße Suppe. Der Leuchtturm ist von 1819, war Shetlands erstes Lighthouse. Es gibt dort oben einen Shop und eine Kaffeemaschine haben sie auch. Mehrere Personen stehen bei Fragen bereit, oder um was über Vögel zu erzählen, die erste schon am Parkplatz.

Dann geht es langsam auf, die Wolke zieht weg. Wunderschöne Aussicht tut sich auf.
Auch die webcam, die auf die Vögel gerichtet ist, haben wir gefunden.


Man könnte auch den coastal walk runter laufen, aber wir fahren zum Jarlshof. Eintritt kostet 5,50 Pfund. Zugleich mit uns kam ein Bus, es war so schön, einfach rein- und hingehen zu können wo man will, während sie im Pulk unterwegs sein müssen.
engescannte Postkarte für die Übersicht und die Größe






Jarlshof ist eine riesige Siedlung gewesen, in der über Jahre verschieden gebaut wurde. Bevor man auf die Fläche geht kann man einem Film sehen, was da mal wo stand, zeitlich sortiert. 4000 Jahre lang wohnten hier Menschen, bis ca. 1600.
Auf einmal waren die Wolken weg und es sah völlig anders aus. Wunderschönes Wetter inzwischen.

Auf dem Rückweg sind wir nach links abgebogen auf die B9122 und haben eine Schleife auf einer sehr schmalen (normalen) Straße gemacht, weil man von dort nach St. Ninians Island gucken kann. Das haben wir auch gefunden, ein schmaler Sandstreifen verbindet die Insel mit Mainland. Wir waren bei fast Hochwasser dort, und man sah auf dem ungewöhnlichen Sandstreifen Leute herumlaufen. Wir selbst hatten dazu keine Muße.


Nach Mousa konnten wir toll gucken, es war schönes Wetter. Mousa Broch ist ein runder Turm aus der Eisenzeit, 13 m hoch, mit sehr dicken Mauern, sehr alt und von allen am besten erhalten.
Man kann mit einer Fähre rüber auf die Insel fahren. Hunde sind verboten.

 

Scalloway haben wir nicht mehr angefahren, wir wollten lieber noch etwas von Lerwick sehen, deshalb haben wir um 2 Uhr schon das Auto abgegeben. Voll übernehmen und voll zurückgeben.... Gefahren sind wir ca. 47 Meilen, es gingen aber 12 Liter rein. Da stimmte was nicht. Vorher ausrechnen wäre sinnvoll gewesen.
Eine gute Stunde hatten wir noch Zeit im Ort, die Postkarten-Orgie geht los,und einfach rumlaufen, durch die schon leerere Fußgängerzone, über den Platz, der eine Webcam hat, einmal winken; um wifi zu suchen war keine Zeit mehr, aber am Ende fiel mir noch ein, dass da doch noch ein Fort war, wo ich mal drauf wollte, Fort Charlotte. Ein paar Kanonen haben sie da, und bei schönem Wetter ist es einfach schön in so einem Städtchen.


Sonne, warm, es roch gut nach See und Wiese. Drei Mädchen sprangen ins Wasser im Hafenbecken - Sommer in Shetland. Um 3 Uhr waren wir am Tender, der vorletzte. Beim Auslaufen war ich ganz lange draußen, richtig heftig durchpusten ganz vorne oben. Der Leuchtturm war sehr fotogen, es gab viele von allen Seiten. Axel brauchte Schlaf.




Schieflage

Eine interessante Übersetzung aus dem deutschen Programm: Begleiten Sie uns an Deck wenn wir von Schottland mit einem delikaten Sortiment an frischen Fisch wegsegeln. Ich bin später mal hingesegelt und musste nach Teller fragen. Einige Leute waren am hinteren Pooldeck, aber nicht mehr als die vorhandenen Sitzgelegenheiten.
Anonsten waren die Übersetzungen ziemlich gut, keine größeren Lacher.

Um 18:15 waren wir fertig für formal essen. Für 23 Uhr war etwas motion und ein swell von 3 Metern angekündigt. Der begann aber schon um 6, als wir um das südliche Ende der Insel herumfuhren. Diesmal stand der Boss an der Anmeldung fürs Essen, wir waren ohne Comment einverstanden mit großem Tisch, aber er hatte mitgekriegt, dass a) unsere Essenszeit anfangs falsch auf der Karte stand und b) dass wir gestern Abend schon was wollten und weggegangen sind; er bot uns für morgen Abend um 7 einen Zweiertisch am Fenster an.
ein wunderschöner Anfang

Wir hatten wieder nette Gesprächspartner, ein Paar aus British Columbia, die auch tanzen; außerdem der Schiffs-Pater und seine Schwester und Nichte. Leckeres Essen wie immer. Als wir raus sind, suchte der Chef nochmals nach dem Zettel mit drm Versprechen und Putu, der normal da ist, guckte nicht begeistert.

Show war eine Komödiantin mit Zaubertricks, Mandy Muden. Verstehen konnte man sie gut, aber ihre Tricks waren nicht so umwerfend, fast nur Kartentricks. Danach fanden wir im schaukelnden Schiff keinen angenehmen Platz mehr, tanzen nicht möglich, Crowns Nest zu kalt, in der Nähe vom Casino riechts nach Rauch (das einzige Mal, wo mir Rauch auffiel!), deshalb wurde es ein Abend in der Kabine. Als wir dort ankamen, musste ich schnellstens ins Bett, das Abendessen sollte doch drin bleiben. Keine Chance mehr zum Tippen. Es bewegte sich jetzt in alle Richtungen. Schaukelschlaf bis nächsten Morgen um 7:30 Uhr.


Für die Färoer haben wir gestern einen Hinweis bekommen, dass es zu Protesten kommen könnte, weil die Färinger Wale fangen und verarbeiten. HAL findet das auch nicht gut, läuft die Inseln aber trotzdem an, manchmal gibt es deshalb auch Demos gegen Kreuzfahrtschiffe. Da sie durch ihre Kontakte nicht herausfinden konnten, ob was geplant ist, bieten sie an, dass man  vom Ausflug zurücktreten kann, wenn man ihn aus diesem Grund nicht antreten möchte.

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